Namensgebung

Zu dem Namen Waldrems kam es durch Siedler, von denen man weiß, dass sie vom heutigen Neckarrems gekommen sind, welches ursprünglich entsprechend dem Fluss an dem es lag nur "Rems" hieß. Sie benannten die neue Siedlung, in Anlehnung an ihrer alten Heimat, auch "Rems". 

In der ersten urkundlichen Erwähnung von 1245 lautet der Name noch "Remse". Ab ca. 1569 wurde, um Verwechslungen vorzubeugen, aus dem an der Rems liegenden Ort "Rems" das heutige Neckarrems und aus dem Rems, welches am Wald lag, "Waltt Rems" und daraus die heutige Bezeichnung Waldrems.

Im Volksmund ist aber der ursprüngliche Name "Rems" bis heute erhalten geblieben.

älteste Zeichnung

Die älteste Zeichnung von Waldrems entstand im Jahr 1685 und stammt aus dem Kieserschen Forstlagerbuch.

Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit

Im April 2010  wurde bei Bauarbeiten an der "Ethylen Pipeline Süd" eine Siedlung aus der Jungsteinzeit in Waldrems entdeckt. Anhand der gefundenen Gegenstände, unter anderem einer Pfeilspitze, konnte die Siedlung auf ein Alter von ca. 7000 Jahren, d.h. auf ca. 5000 v. Chr., datiert werden.
(Details siehe hier)

Keltische Siedlungsspuren

Bis 2010 wurden Siedlungsspuren auf dem Hochberg bei Horbach (Höfle, bzw. jetzt Horbachhof) als die ältesten in Waldrems betrachtet. Ein dort gelegenes Hügelgrab aus der keltischen Vorzeit wurde in die Hallstattzeit, d.h. in die Zeit von ca. 800 bis 500 v. Chr. datiert.

Erste urkundliche Erwähnung

Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1245, als Papst Innozenz IV dem Stift Backnang Besitzungen zu "Remse" bestätigte.

Beschreibung des Ortes aus der Zeit von Herzog Karl-Eugen (1737-1793)

In der Oberamtsbeschreibung aus der Zeit die unter Codex Hist. F 360 in der Landesbibliothek aufbewahrt wird heißt es:

Ein "Weyler" liegt auf einer Ebene an der Straße von Weißach nach dem Stiftsgrundhof oder vulgo [Anm. d. Autors: allgemein bekannt als] "sieh dich für". Diese Straße geht durch den "Weyler", daselbst sind 18 Wohnhäuser, 14 Scheuren, 23 Hornviehställe, 19 Backöfen und 8 Brunnen, worunter 7 Galt- [Anm. d. Autors: Brunnen ohne eigene Quelle] und 1 Quellbrunn sich befindet. Die Nahrung der Innwohner besteht im Ackerbau und einem proportionierten Wieswachs, nebst etwas wenig Weinbergen. Sie [die Einwohner] halten 1 Pferd und 120 Stück Hornvieh.

Der Stiftsgrundhof wurde früher "sieh dich für" [Anm. d. Autors: für hochdeutsch "Sieh dich vor"] genannt. Bei den Ur-Waldremsern auch "sieh de vier". Beim früheren passieren des Weges muss es wohl ab und zu Streit gegeben haben - daher die Warnung.
 

Weinbau

Der Anbau von Wein in Waldrems war nie bedeutend. Man pflanzte 2800 Weinstöcke, meist Silvaner, Trollinger und Gutedel. Laut Angaben lieferte ein Morgen Rebfläche (ca. 0,25 ha oder 2500 m²) etwa 4 Eimer mittelmäßigen Wein.

Im Jahre 1840 wurde ein Teil der Weinberge ausgestockt und die freigewordene Fläche mit Obstbäumen bepflanzt. In der Folgezeit wurde der Weinbau immer weiter reduziert, sodass es heute in Waldrems keinen Weinbau mehr gibt. 

Schule

Ab dem Jahre 1824 gab es in Waldrems eine Wanderschule, was bedeutete, dass der damalige Lehrer Koch den Schulunterricht in seinem Wohnhaus abhielt und hierfür jährlich 22 Gulden erhielt. Ab 1826 erhielt er dann zusätzlich eine Entschädigung aus der Gemeindekasse für Brennholz.

Am 17.10.1859 beschloß man eine gemeinsame Schule für Maubach und Waldrems. Es wurde vereinbart, dass die gemeinsame Schule von 1859 bis 1864 in Waldrems, von 1864 bis 1869 in Maubach angesiedelt sein soll.

Später wurde von den Gemeinden Maubach und Waldrems entschieden den gemeinsamen Schulverband auf Dauer fortzusetzen und gemeinsam ein neues Schulhaus in der Mitte der beiden Gemeinden zu bauen. Am 1.10.1896 wurde das neue Schulhaus ( "Altes Schulhaus" an der jetzigen B14) feierlich eingeweiht. Dieses Schulhaus blieb bis 1965 die schulische Heimat für die Kinder aus Waldrems, Maubach und Heiningen.

Seit dem 3.5.1965 erfolgt der Schulunterricht in der jetzigen Talschule.

Entwicklung der Einwohnerzahlen

Quellen

Helmut Bomm (verst. Backnang)

Dr. Alfred Ludwig (verst. Waldrems; Beschreibung Oberamt Backnang)

Dr. Alfred Ludwig Bericht von 1996, verfügbar über die Homepage der Stadt Backnang 

Kurt Holzwarth (verst. Waldrems)

 

 

 

   
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